Malariaprophylaxe

Malaria ist eine in den Tropen weit verbreitete, durch Mücken übertragene Infektionskrankheit, die in den Tropen auch heute noch für eine Vielzahl von Todesfällen insbesondere bei Kindern verantwortlich ist. Es gibt 5 bekannte Erreger der Malaria aus der Familie der Plasmodien - hierbei handelt es sich nicht um Viren oder Bakterien, sondern um Einzeller. Die häufigste und gleichzeitig auch gefährlichste Form der Malaria ist die Malaria tropica.

Bei Bewohnern der Tropen bildet sich oft eine gewisse Resistenz gegen Malaria, so dass die Krankheit dann häufig nicht mehr so schwer verläuft. Dies hat damit zu tun, dass sich Tropenbewohner meist schon seit der Kindheit sehr häufig mit Malaria anstecken und ihr Immunsystem dann gewissermaßen "trainiert" ist. Diesen Immunschutz haben Europäer, die nur hin und wieder auf Urlaub dorthin fahren, in der Regel NICHT.

Malaria tropica ist für Europäer eine sehr schwer verlaufende Erkrankung, die meist auf einer Intensivstation behandelt werden muss. Es kommt jedes Jahr zu Erkrankungen bei Urlaubsrückkehrern - auch im Achental ist das schon vorgekommen. Die meisten Malariafälle werden aus Kenia, Tansania, Ghana oder Kamerun mitgebracht.

Gerade die Beratung zur Malariaprophylaxe ist einer der am häufigsten gefragten und wichtigsten Inhalte einer reisemedizinischen Beratung.

Es existieren verschiedene Medikamente, die zur Prophylaxe einer Malaria oder auch zur Behandlung eingenommen werden können:

  • Atovaquon/Proguanil (z.B. Malarone oder Malarex etc.) zeigt insgesamt die beste Verträglichkeit, muss aber zur Vorbeugung TÄGLICH bis eine Woche nach Reiseende eingenommen werden
  • Doxycyclin, ein Antibiotikum, zeigt überraschenderweise ebenfalls eine gute Wirkung gegen Malaria-Erreger. Es ist von den verfügbaren Stoffen der billigste und muss während der Reise bis 4 Wochen nach Rückkehr TÄGLICH eingenommen werden. Nachteile sind allerdings, gerade bei Tropenreisen, dass Doxycyclin die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöht, außerdem ist Doxycyclin in Deutschland nicht zur Behandlung der Malaria zugelassen, so dass eine Behandlung "off-Label", auf eigene Verantwortung des Reisenden, erfolgen muss.
  • Mefloquin (Lariam z.B.) müsste zwar nur einmal in der Woche zur Prophylaxe eingenommen werden, das Medikament zeigt allerdings eine Reihe von schweren Nebenwirkungen von neurologischen Ausfällen bis zu psychischen Problemen (Wahnvorstellungen, Aggressionen bis hin zu Selbstmord-Fällen), so dass es von wenigen Einzelfällen abgesehen in der Reisemedizin keine Rolle mehr spielt.

Ob eine Medikamenten-Prophylaxe überhaupt notwendig ist, oder ob eine sogenannte "Stand-by"-Medikation (d.h. man hat die Medikamente bei sich und nimmt sie aber erst beim Auftreten von Krankheitszeichen) ausreicht, hängt sehr stark vom Reiseziel und auch von der Reisezeit ab. Das individuelle Malariarisiko sollte im Rahmen einer persönlichen Beratung geklärt werden, erste Informationen über ein mögliches Malaria-Risiko an Ihrem Reiseziel gibt Ihnen z.B. auch dieser Link.

Ein wichtiger Punkt noch: Der beste Schutz vor Malaria ist der konsequente Schutz vor Mücken!

Und zum Schluss: Fieber nach Rückkehr aus einem Malariagebiet sollte IMMER vom Arzt abgeklärt, und bis zum Beweis des Gegenteils von einer Malaria ausgegangen werden.